Fujifilm X-T5 im Test Spiegellose Systemkamera der oberen Mittelklasse

2023-03-01 10:55:34 By :

2023-02-15 Die Fujifilm X-T5 ist im Gegensatz zum Vorgängermodell kein Flaggschiff mehr (das ist jetzt die X-H2). Dafür ist sie kompakter und leichter. Einen Hochformatgriff bekommt man dagegen nicht mehr als Zubehör. Das heißt aber nicht, dass in der X-T5 alte Technik stecken würde, ganz im Gegenteil hat sie vieles mit der X-H2 gemeinsam, etwa den 40 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor oder den Autofokus mit KI-Technologie. Dennoch muss man ein paar Abstriche in Kauf nehmen, etwa bei der Video- oder Serienbildfunktion. Ob die Fujifilm X-T5 damit ein gelungenes Gesamtkonzept bietet und wie es um ihre Bildqualität bestellt ist, verraten wir in diesem Testbericht.  (Benjamin Kirchheim)

Fujifilm X-T5 Testbericht als Premium-VersionDiesen Kameratest gibt es auch als E-Book mit erweitertem Informationsumfang. Das PDF zum Herunterladen enthält gegenüber dieser Online-Version zusätzlich eine übersichtliche Tabelle mit detaillierten Einzelbewertungen sowie zwei Diagramme, in denen die Stärken und Schwächen der Kamera gut vergleichbar visualisiert werden. Zudem stellen wir drei andere Kameras als mögliche Alternativen vor und erklären welche Vor- und Nachteile diese gegenüber der Fujifilm X-T5 haben. mehr …

Für 2.000 Euro bekommt der Käufer der Fujifilm X-T5 ein äußerst robustes, gegen Witterungseinflüsse geschütztes und dabei gleichzeitig edles und griffiges Gehäuse mit einer trotz des relativ kleinen Handgriffs guten Ergonomie. [Foto: MediaNord]

Die Fujifilm X-T5 ist Schrumpfung und Wachstum zugleich. So wächst die Sensorauflösung im Vergleich zum Vorgängermodell von 26 auf 40 Megapixel. Aber auch der Preis steigt von 1.800 auf 2.000 Euro. Dafür schrumpfen Pixelgröße und Gehäuseabmessungen sowie Gewicht. Das kompakte Retrogehäuse verfügt nur über einen relativ kleinen Handgriff und besteht aus einem Mix von Metall und Kunststoff. 56 Dichtungen verhindern das Eindringen von Spritzwasser und Staub, sogar einen Frostschutz bis -10 °C verspricht Fujifilm. Auch an den Klappen vor den Schnittstellen, dem Doppel-SD-Speicherkartenfach sowie dem Akkufach sind Dichtungen zu finden.

Größtenteils ist das Gehäuse mit einem griffigen, genarbten Gummi überzogen, was für viel Halt sorgt. "Blank" liegen nur die Ober- und Unterseite, die jeweils aus Metall bestehen. Mit ihren betriebsbereit inklusive SD-Karte und Akku knapp 560 Gramm ist die X-T5 gut 50 Gramm leichter als die X-T4. Zudem ist das Gehäuse mit 9,1 statt 9,3 Zentimetern zwei Millimeter niedriger und mit 13 statt 13,5 Zentimetern fünf Millimeter schmaler. Sogar gegenüber der X-T3 ist die X-T5 etwas schmaler und niedriger, ihr Gewicht ist dagegen gut 25 Gramm höher.

Bei der Gehäusetiefe ist die X-T5 hingegen mit ihrem Vorgängermodell identisch, die beide fünf Millimeter tiefer sind als die X-T3. Das geht vor allem auf das Konto des Handgriffs, der bei der X-T5 nochmal etwas besser geformt ist als bei der X-T4. Er sieht winzig aus, bietet aber dennoch einen guten Halt. Das liegt nicht nur an der rutschfesten Belederung (natürlich mit Kunstleder), sondern auch am Steg für den Daumen auf der Rückseite, die ebenfalls großzügig mit genarbtem Gummi beledert ist. Sogar der kleine Finger einer mittelgroßen Hand findet knapp am Griff Platz.

Wem der Griff zu klein ist, der kann die mechanische Grifferweiterung Fujifilm MHG-5 erwerben. Sie vergrößert die Höhe der Kamera etwas, vor allem aber sorgt sie für eine Vergrößerung des Griffstücks in der Tiefe. Der Akku bleibt weiterhin zugänglich und auch das Stativgewinde bleibt in der optischen Achse. Zudem ist die Unterseite des Griffs zu Arca Swiss kompatibel, sodass man sich oftmals die Stativschnellwechselplatte sparen kann.

Insgesamt ist die X-T5 jedoch keine "Einhandkamera". Sie bedient sich viel besser, wenn die linke Hand das Objektiv stützt und die rechte Hand auch mal etwas lockerlassen kann, um verschiedene Bedienelemente erreichen zu können. Von denen hat die X-T5 nämlich sehr viele zu bieten. Fast alles kann man über Rädchen und Tasten einstellen. Für vieles gibt es sogar zwei oder drei alternative Einstellwege. Das mag bei Einsteigern in die X-T-Serie für Verwirrung sorgen, andere hingegen lieben diese Individualität.

Dass die Fujifilm X-T5 eine "Retro"-Kamera ist, sieht man aber nicht nur ihrem an die 80er Jahre angelehnten Design klassischer Spiegelreflexkameras an, sondern das setzt sich sogar bis in kleine Details fort wie etwa den Auslöser. Er besitzt einen sehr weichen Widerstand bis zum ersten Druckpunkt. Dieser ist nicht schwer zu überwinden, sodass man den Auslöser sanft durchziehen kann. Ein Highlight im Auslöser ist das Gewinde. Hier kann ein echter, mechanischer Draht-Fernauslöser eingeschraubt werden. Genauso kann man aber auch einen größeren Auslöseknopf anschrauben, den findige Dritthersteller anbieten.

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Wer die X-T4 kennt, wird sich bei den Bedienelementen sofort zurechtfinden. Vorne und oben sowie hinten sind sie komplett identisch mit der X-T4, bis auf die Tatsache, dass das Vierwegekreuz bei der X-T5 leicht Richtung Bildschirm gewandert ist. Auf der Oberseite sitzen drei Hebel und drei große Bedienräder sowie eine kleine, unbeschriftete Funktionstaste. Der Einschalthebel sitzt perfekt um den Auslöser herum angeordnet. Mit dem großen Hebel unter dem Belichtungszeitenrad wird zwischen Foto- und Videomodus gewechselt. Der linke Hebel unterm ISO-Rad stellt den Bildfolgemodus ein, also Einzelbild, Serienaufnahme, Belichtungsreihen und so weiter – mehr dazu im Abschnitt Ausstattung.

Das ISO-Rad links vom Sucher stellt die ISO-Empfindlichkeit in Drittelstufen von ISO 125 bis 12.800 – also den Normalbereich – direkt ein. Man muss nicht einmal die Kamera eingeschaltet haben, um die ISO-Empfindlichkeit ablesen und einstellen zu können. Zudem gibt es eine Automatikstellung, die wiederum über das Menü konfiguriert wird und eine Custom-Stellung. Diese erlaubt das Einstellen der ISO-Empfindlichkeit samt erweitertem Bereich von ISO 64 bis 51.200 über eines der Multifunktionsräder, von denen die X-T5 zwei Stück samt Druckfunktion bietet. Defaultmäßig ist das vordere Einstellrad für die ISO-Empfindlichkeit zuständig. Gegen versehentliches Verstellen des ISO-Rads lässt es sich über den Knopf in der Mitte arretieren.

Das Belichtungszeitenrad rechts vom Sucher bietet ebenfalls einen Arretierungsknopf. Das Rad erlaubt die Einstellung der Belichtungszeit in vollen Blendenstufen von 1/8.000 bis eine Sekunde. Die Drittelstufen dazwischen erreicht man über eines der Multifunktionsräder, defaultmäßig das hintere. Damit kann man jeweils um 1/3 sowie 2/3 Blendenstufen nach oben und unten korrigieren. Auch hier gibt es eine Automatikstellung, eine B-Stellung für die Bulb-Langzeitbelichtung und eine T-Stellung.

In dieser kann die Belichtungszeit von 1/180.000 Sekunde bis 15 Minuten (!) in Drittelstufen über ein Multifunktionsrad, defaultmäßig das hintere, eingestellt werden. Bei einem solchen Spektrum muss man schonmal länger kurbeln. Doch Vorsicht: Drückt man im Eifer des Gefechts während des Drehens das hintere Einstellrad, aktiviert sich die Fokuslupe und beim weiteren Drehen wird nur noch deren Vergrößerung eingestellt.

Das Belichtungskorrekturrad sitzt oben ganz rechts und erlaubt die Einstellung im Bereich von +/-3 EV in Drittelstufen, in der Custom-Stellung ist das wiederum über ein Multifunktionsrad möglich und dann sogar im Bereich von +/-5 EV. Liegen ISO-Empfindlichkeit und Belichtungskorrektur gleichzeitig auf dem vorderen Rad, wird mit Drücken des Rads zwischen den Funktionen umgeschaltet.

Im Gegensatz zum ISO- und Belichtungszeitenrad fehlt dem Belichtungskorrekturrad jedoch der Arretierungsknopf. Das wäre wenig tragisch, würde das Rad richtig fest einrasten – aber genau das ist nicht der Fall. Hier muss man aufpassen wie ein Schießhund, dass das Rad dort steht, wo man es haben möchte. Andernfalls droht ungewollte Über- oder Unterbelichtung.

Zum Glück kann man das im Sucher recht gut erkennen, auf dem Bildschirm jedoch je nach Umgebungslicht weniger gut. Der elektronische Sucher aktiviert sich automatisch, wenn man die Kamera ans Auge nimmt und beeindruckt mit seiner 0,8-fachen Vergrößerung im Kleinbildäquivalent. Hier kann sich sogar manche Vollformatkamera eine Scheibe von abschneiden.

Die Fujifilm X-T5 bietet nicht nur einen nach oben/unten und seitlich (kein Selfie) beweglichen Touchscreen, sondern auch einen sehr großen, gut auflösenden und schnellen elektronischen Sucher. [Foto: MediaNord]

Die Sucherauflösung ist mit 3,69 Millionen Bildpunkten jedoch für heutige Verhältnisse eher am unteren Ende angesiedelt. Die X-H2 als Flaggschiffkamera bietet beispielsweise bei identischer Vergrößerung 5,76 Millionen Bildpunkte bei 120 Bildern pro Sekunde. Gegenüber der X-T3 und X-T4 ist die Auflösung gleichgeblieben, aber der Sucher der X-T5 ist größer, insgesamt also durchaus ein Fortschritt.

Der OLED-Sucher arbeitet mit einer minimalen Verzögerung, die praktisch nicht auffällt und mit 100 Bildern pro Sekunde ist die Darstellung sehr flüssig. Dank der breiten Dioptrienkorrektur von -5 bis +3 dpt lässt er sich gut auf Fehlsichtigkeiten einstellen. Mit dem Auge eng am Sucher lässt er sich aufgrund der riesigen "Kinoleinwand", auf die man blickt, gerade noch bis in alle Ecken überblicken. Mit Brille jedoch ist das Auge zu weit weg vom Sucher, man hat keine Chance, ihn zu überblicken.

Die Dioptrienkorrektur lässt sich wie die Zeit bei einer Armbanduhr einstellen. Zuerst muss der Drehknopf links am Sucherbuckel herausgezogen werden. Drückt man ihn wieder hinein, ist die Korrektur fixiert. Zudem kann man beim elektronischen Sucher einstellen, ob man lieber eine Bildvorschau sehen möchte oder aber das Bild eher wie bei einem optischen Sucher aussehen soll, wofür man dann aber auf die Weißabgleichs- und Belichtungsvorschau verzichtet.

Eine Vorschau auf die Schärfentiefe gibt es entweder beim Andrücken des Auslösers oder aber über eine der Funktionstasten, falls man sie entsprechend mit der Abblendfunktion belegt. Dass sich dank Livebild Gitterlinien, Aufnahmeinformationen, eine Wasserwaage, ein Livehistogramm etc. einblenden lassen, ist selbstverständlich.

Auf der Vorderseite der X-T5 ist ein Umschalthebel für AF-S, AF-C und MF zu finden, den man mit der linken Hand bedient. Zudem gibt es eine Funktionstaste zwischen Handgriff und Objektiv, die man mit dem Mittelfinger erreicht. Auf der Rückseite der Fujifilm sind ein Fokusjoystick, ein Vierwegewähler mit frei belegbaren Funktionen, die Menü- sowie die Quick-Menü-Taste, AF-On und AEL sowie Play, Löschen und eine Display/Back-Taste zu finden.

Neben den vielen Funktionstasten lässt sich auch manche beschriftete Taste individuell programmieren. Wer möchte, kann sogar die AEL- oder die Quick-Menü- oder die AF-On-Taste mit einer anderen Funktion belegen, was man sich jedoch gut merken sollte. Je nach Funktionsbelegung lässt sich diese praktischerweise durch langes Drücken direkt ändern.

Eine interessante Änderung gegenüber der X-T4 gibt es beim Touchscreen: Dieser misst zwar weiterhin rund 7,5 Zentimeter in der Diagonale, löst aber mit 1,84 Millionen Bildpunkten (Seitenverhältnis 3:2 wie beim Bildsensor) etwas höher auf. Eher nur mittelmäßig ist hingegen die maximale Helligkeit. Als höchste Leuchtdichte haben wir 640 cd/m² gemessen. Das ist gerade noch ausreichend, um im Sonnenlicht überhaupt damit arbeiten zu können. Die Belichtung lässt sich dabei jedoch nicht so gut beurteilen, vor allem in den Schatten. Bei der Beweglichkeit fällt die X-T5 hingegen auf X-T3-Niveau zurück.

Typisch für eine Retrokamera wie die Fujifilm X-T5 sind die auf der Oberseite angeordneten Direktwahlräder für die Belichtungsparameter. Dem Belichtungskorrekturrad fehlt jedoch die Verdrehsicherung. [Foto: MediaNord]

Ob das ein Fortschritt oder Rückschritt gegenüber der X-T4 ist, dürfte Geschmackssache sein. Der Bildschirm lässt sich jedenfalls nicht mehr seitlich ausschwenken und um die eigene Achse drehen, sondern bleibt immer hinter der Kamera; schlecht für Selfies oder als Video-Kontrollmonitor, gut für unauffällige Fotografie "aus der Hüfte".

Der Klapp-Schwenkmechanismus ist aber sehr pfiffig, denn der Bildschirm lässt sich nicht nur um 90 Grad nach oben und 45 Grad nach unten klappen, sondern auch um 60 Grad zur Seite. Dadurch bleibt er immer hinter der Kamera, ermöglicht aber dennoch Hoch- und Querformataufnahmen aus Über-Kopf- und bodennahen Perspektiven.

Die Touchfunktionalität ist semi-gut in das Bedienkonzept integriert. Grundsätzlich kann man komplett darauf verzichten und sie sogar im Menü abschalten, wenn man sich nicht damit anfreunden kann. Praktisch ist auf jeden Fall die Möglichkeit, den Fokuspunkt per Fingertipper setzen beziehungsweise verschieben zu können. Man muss nicht erst mühsam mit dem Fokusjoystick von der einen in die andere Ecke navigieren. Das funktioniert auf Wunsch sogar beim Blick durch den Sucher, wahlweise auf der gesamten Touchscreenfläche oder in einem wählbaren Bereich.

Hier zeigt sich aber die teilweise etwas verzwickte Bedienung der Fujifilm: An einer Stelle im Menü wählt man die Touch-AF-Funktion, an einer anderen muss man versteckt den Touchscreen einschalten. Gleiches gilt für bestimmte Einblendungen auf dem Bildschirm: Ein Menüpunkt stellt die Art des Gitters ein, das eingeblendet werden können soll. Aber dann muss man noch in die Einstellung, in der man wählt, welche Dinge sich überhaupt generell einblenden lassen. Das findet nicht jeder ohne Handbuch und wundert sich, warum das nun nicht funktioniert, wie man es erwarten würde.

Der Touchscreen versteht zudem Wischgesten. Diese kann man optional aktivieren und mit Funktionen belegen. Im Menü hingegen funktioniert der Touchscreen nicht. Dabei wäre es oft viel einfacher, einen Menüpunkt per Touch auswählen zu können, statt erst mit den Tasten hin navigieren zu müssen. Im Quick-Menü funktioniert der Touchscreen hingegen wieder. Dieses bietet schnellen Zugriff auf 16 Einstellungen, auch wenn diese auf keiner Taste liegen. Drückt man die Q-Taste lange, kann man direkt die Belegung des Quick-Menüs anpassen.

Das Hauptmenü stellt Fujifilm-Fotografen vor keine Rätsel, es ist bewährt aufgebaut. Links befinden sich acht Hauptkategorien, die sich ihrerseits über mehrere Bildschirmseiten erstrecken können. Pro Seite finden maximal acht Menüpunkte Platz. Zudem gibt es Untermenüs. Für Unübersichtlichkeit sorgen die verschiedenen Schriftbreiten. Manche sind so eng gestellt, dass man sie kaum entziffern kann. Trotzdem kommen zusätzlich auch noch Abkürzungen zum Einsatz.

Zudem macht die Funktionsvielfalt das Menü etwas unübersichtlich, beziehungsweise sie erfordert entsprechende Einarbeitungszeit. Immerhin handelt es sich bei einer der Hauptkategorien um ein My-Menü. Es kann mit favorisierten beziehungsweise häufig benötigten Funktionen gefüllt werden. Dadurch muss man regelmäßig verwendete Funktionen nicht in den Tiefen der Menüs suchen.

Im Set mit dem offiziell zwar nicht für 40 Megapixel geeigneten, aber dennoch im Labortest souveränen XF 18-55 mm F2.8-4 R LM OIS kostet die Fujifilm X-T5 knapp 2.400 Euro. [Foto: MediaNord]

Die Anschlüsse befinden sich fast alle auf der linken Gehäuseseite hinter zwei robust wirkenden Kunststoffklappen. Hinter der unteren sitzt neben der USB-C-Schnittstelle auch die zu klein geratene Micro-HDMI-Schnittstelle. Wenigstens Mini-HDMI hätte es der Stabilität halber sein dürfen, zumal sich keine Kabel-Zugentlastung befestigen lässt. Hinter der oberen Klappe befinden sich eine 3,5 mm Klinkenbuchse für ein Mikrofon und eine 2,5 mm Klinkenbuchse für den Kabelfernauslöser. Drahtlos nimmt die Fujifilm X-T5 via Bluetooth LE und WLAN auf 2,4 und 5 GHz (ac-WLAN beziehungsweise WiFi-5) Verbindung zu Smartphones, Tablets und Computern auf.

Ein Kopfhörer kann nur per USB-C-Adapter verwendet werden, er gehört zum Lieferumfang. Die USB-C-Schnittstelle dient aber auch zum Laden des Akkus, für den Dauerbetrieb der Kamera und zur Datenübertragung. Prinzipiell ist die X-T5 anspruchslos, was den USB-Stromstandard betrifft. Liefert ein Netzteil beispielsweise nur fünf Volt bei zwei Ampere, lädt der Akku trotzdem, auch ein Dauerbetrieb ist damit möglich. Der Kamera liegt ein 15 Watt Netzteil mit fünf Volt bei drei Ampere bei, jedoch keine externe Ladeschale, die gibt es nur als optionales Zubehör.

Gönnt man der X-T5 dagegen ein Netzteil mit Power Delivery, nimmt sie sich beim Laden eine 15 Volt hohe Spannung und begnügt sich mit relativ wenig Stromfluss (unter einem Ampere). Eingeschaltet nimmt sie sich dagegen nur fünf Volt, dafür aber je nach Bedarf deutlich über ein Ampere, kommt in der Regel aber mit vier bis acht Watt aus. Sogar während des Webcam-Betriebs läuft die Stromversorgung – das beherrscht längst nicht jeder Mitbewerber.

Als Akku kommt wie beim Vorgängermodell der große, 16 Wh fassende NP-W235 aus der X-H-Serie zum Einsatz. Satte 580 Aufnahmen sollen damit nach CIPA-Standard möglich sein. Die Entnahme auf der Kameraunterseite ist auch mit montierter, normal großer Stativschnellwechselplatte kein Problem. Das Stativgewinde sitzt selbstverständlich in der optischen Achse.

Das SD-Kartenfach sitzt auf der Handgriffseite und bietet zwei Steckplätze, die auch beide zu SDHC, SDXC, UHS I und UHS II kompatibel sind. Knapp über 190 MB/s konnten wir als Schreibgeschwindigkeit messen, entsprechend schnelle Karten sind also empfehlenswert, vor allem für Serienbild- und Videoaufnahmen.

Auch wenn es für unsere Testberichte eher nebensächlich ist, sticht noch ein Zubehör positiv aus dem Lieferumfang hervor: Fujifilm legt der X-T5 einen weichen, breiten, angenehm zu tragenden Nackengurt bei. So muss man sich nicht gleich einen zusätzlichen Gurt im Dritthersteller-Zubehör suchen.

Als Kamera mit klassischer Bedienung über einen Blendenring sowie Belichtungszeiten- und ISO-Rad verzichtet die Fujifilm X-T5 auf Motivprogramme. Auch eine Vollautomatik mit Motiverkennung gibt es nicht. Das ist angesichts der Zielgruppe von Foto-Enthusiasten im Semiprofi-Bereich auch gar nicht erforderlich.

Das Stativgewinde sitzt bei der Fujifilm X-T5 in der optischen Achse. Im Gegensatz zum Vorgängermodell gibt es keinen Batteriegriff mehr, sondern nur noch eine Grifferweiterung. [Foto: MediaNord]

Dennoch muss man nicht auf Bildeffekte verzichten. Hier nutzt Fujifilm seine Erfahrung im Bereich der Produktion von analogem Filmmaterial und stellt unterschiedliche "Filme" als Simulationen zur Verfügung. Neben den klassischen Filmen wie Astia, Provia und Velvia stehen auch Simulationen ohne analoges Vorbild zur Verfügung, wie zum Beispiel der Classic Chrome und andere.

Für Videografen dürfte besonders der Eterna interessant sein, der sich natürlich auch hervorragend für Fotos einsetzen lässt. Auch der ursprünglich mit dem GFX-System eingeführte Acros Schwarzweißeffekt samt Körnungssimulation und Farbfiltern ist in der X-T5 von Fujifilm zu finden. Insgesamt bietet sie 18 verschiedene Simulationsmodi. Jeder hat unterschiedliche Eigenschaften im Kontrastverhalten und der Farbwiedergabe. Die Standard-Einstellung der Kamera ist die Provia-Simulation.

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2022-11-30 Der Bluetooth-Handgriff besitzt eine Tischstativ-Funktion sowie einen getrennten Foto- und Videoauslöser.

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Benjamin Kirchheim, 44, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.