Im Landkreis Eichstätt wurden vergangenen Woche sieben Schafe gerissen. Das Raubtier, laut genetischer Analyse ein Wolf, ließ sich von einem imposanten Zaun nicht aufhalten. Der Schäfer erhält nach aktuellem Stand keine Entschädigung. *Aktualisiert am 14.11.22 um 16.42 Uhr*
Für den Schäfer Dominik Löffler war es ein Schock: Vergangenen Dienstag erhielt er den Anruf, dass einige seiner 40 Schafe gerissen worden seien. Die Herde hatte auf dem 5,5 ha großen Areal einer Freiflächen- Photovoltaik-Anlage bei Haunsfeld im Landkreis Eichstätt geweidet, die mit einem Zaun von rund 2,50-Meter-Höhe gesichert ist. Doch für das Raubtier, laut genetischer Analyse ein Wolf, war der Zaun kein Hindernis. Der Maschendraht wurde aufgebissen und nach oben geschoben. Am Ende waren sieben Schafe tot und ein Lamm verschwunden.
Nach einem Gespräch mit dem Landesamt für Umweltschutz in Bayern erhält der Schäfer laut eigenen Angaben keine Entschädigung für die gerissenen Tiere. Der Zaun sei nicht wolfssicher. Dazu hätte er mit einem zweiten, vorgelagerten Zaun zusätzlich gesichert und gegen Untergraben geschützt werden müssen. Dieser zweite Zaun müsse mit dem ersten fest verbunden sein. Löffler kritisiert gegenüber agrarheute: „Wie soll man so eine große Fläche bei diesen steinigen Böden mit einem zweiten Zaun sichern?“ Er mahnte, dass die Kosten dafür äußerst hoch seien.
Bei einem Pressetermin zum Wolfsriss am 29. Oktober in Haunsfeld bekundeten mehrere Schäfer ihre Sorgen: Weder sei der Zaunbau - trotz Förderung - wirtschaftlich möglich, noch gäbe es dafür ausreichend viele Fachfirmen. Am stärksten besorgt zeigten sich die Schäfer aber über ungeklärte Haftungsfragen, falls durch einen Wolf aufgescheuchte Tiere etwa auf eine Straße laufen und dort Unfälle verursachen würden. Unter diesen Umständen sei fraglich, ob Schäfer weiterhin Aufgaben der Landschaftspflege wahrnehmen könnten, die im Landkreis Eichstätt für den Tourismus wichtig seien. Die Nutztierhalter fordern, dass das Altmühltal zur wolfsfreien Zone wird.
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